
„Ich glaube, es ist Zeit für Veränderungen. Vor allem ohne ihn.“
WUPPERTAL – In einem beispiellosen Akt häuslicher Selbstbestimmung hat Hauskatze Minka (6) am Dienstagvormittag die Schlösser der gemeinsamen Wohnung austauschen lassen, während ihr Besitzer auf der Arbeit war. Laut Nachbarn verlief der Schlosstausch „äußerst professionell“ und wurde mit einem für Katzen untypischen Maß an Organisation durchgeführt.
„Sie kam mit einem Zettel im Maul zur Tür des Schlüsseldiensts“, berichtet Schlosser Jens B. (43), der die Aktion ausführte. „Da stand in perfektem Deutsch: ‚Bitte zügig. Kein Rückruf. Trinkgeld in Form von Lachscreme möglich.‘ Ich hab einfach gemacht, was draufstand.“
Besitzer Sven K. (31) kehrte gegen 17:30 Uhr wie gewohnt von der Arbeit zurück und stellte verdutzt fest, dass sein Schlüssel nicht mehr passte. Die Katze beobachtete das Geschehen seelenruhig vom Fensterbrett aus – mit leicht zusammengekniffenen Augen und einem energischen Schwanzzucken, das Experten als „endgültige Entmietung“ deuten.
„Ich hab ihr nix getan“, so Sven sichtlich aufgelöst. „Okay, vielleicht war das Futter gestern nur aus dem Discounter, aber das rechtfertigt doch keine Räumung!“
Verhaltensforscher sehen in dem Vorfall eine neue Stufe der katzenhaften Emanzipation.
„Katzen waren schon immer unabhängig – aber das ist ein Meilenstein“, erklärt Dr. Simone Grollmann, Expertin für passive-aggressive Haustiere. „Der nächste logische Schritt wäre ein eigener Mietvertrag.“
Minka selbst äußerte sich gegenüber der Presse nicht, soll jedoch über ihren Instagram-Account @whiskerqueen_official ein Statement in Form eines GIFs veröffentlicht haben: Sie zeigt darauf demonstrativ, wie sie eine Tür schließt – mit dem Schwanz.
Gerüchten zufolge plant sie nun, das Wohnzimmer zur reinen Kratzbaumlounge umzubauen und Sven künftig nur noch nach vorheriger Anmeldung und mit Leckerli-Toll als Besucher zuzulassen.
Ob Sven jemals wieder in seine Wohnung darf, ist unklar. Sicher ist nur: Die Katze hat jetzt auch das WLAN-Passwort geändert.